Was erwartet Sie?
Unter vielen aktuellen Themen beschäftigt uns heute das Thema Flucht und Vertreibung. Sie findet nach wie vor weltweit statt. Viele Menschen haben die Flucht aus der Heimat durchlebt, überlebt und sich in ein neues Leben eingelebt. Fragen Sie sich auch manchmal: Was haben diese Menschen erlebt? Was ist ihnen widerfahren und wie haben sie diese Situation bewältigt?
Wir zeigen eine sehr beeindruckende Ausstellung in den Räumen der Volkshochschule Pinneberg, in der Menschen, die nach 1945, 2015 und aktuell immer noch fliehen mussten und müssen, porträtiert werden. Sie berichten von ihrem Schicksal.
Bei einer Tasse Tee möchten wir gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen. Die Ausstellungsmacher vom Rothener Hof e.V. werden dabei sein und freuen sich auf den Austausch.

Über die Ausstellung
Wir wohnen auf dem Lande in Mecklenburg-Vorpommern. In unseren Dörfern sind sehr viele Bewohner Flüchtlinge oder Nachkommen von Flüchtlingen. 1945 hatte Rothen 108 Einwohner, 1946 waren es über 180. In den vielen Gesprächen, die wir mit unseren Nachbarn geführt haben, spielte die Flucht immer wieder eine große Rolle. Die Furcht vor den Bomben und dem Beschuss der Heimatorte, der Hunger, die Vertreibung aus den Häusern, die Angst der Frauen vor Vergewaltigungen bewog die Menschen, die Heimat zu verlassen. Viele erzählten uns, wie schwer es für sie war, hier als Fremde anzukommen. Neben der materiellen Not war auch die gesellschaftliche Ausgrenzung und Diffamierung für viele eine bedrückende und demütigende Erfahrung. Ist die Lage der Flüchtlinge heute nicht in Vielem sehr ähnlich? Wir unterhielten uns mit Flüchtlingen in der Asylbewerberunterkunft in Dabel, die uns schreckliche Erlebnisse ihrer teilweise jahrelangen Flucht berichteten. Wir haben diese Geschichten aufgeschrieben und von jedem ein Foto gemacht. Wir haben die Geschichten aus den ganz verschiedenen Zeiten sehr bewusst nebeneinandergestellt. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Fluchtgeschichten vergleichbar sind, auch wenn die konkreten Ursachen unterschiedlich sein mögen. Für die Betroffenen ist Flucht, d. h. der Verlust der Heimat, des Besitzes und der Arbeit eine große Beschwernis. Die Erfahrung, als Fremder nicht willkommen zu sein, als Mensch zweiter Klasse abgelehnt zu werden, ist entwürdigend.

Status:

Kursnr.: 241-1603

Beginn: Fr., 19.01.2024, 18:00 - 20:00 Uhr

Dauer: 1

Kursort: VHS, Am Rathaus 3, Raum 347

Gebühr: Eintritt frei, wir freuen uns über eine Spende