Erich Kästner, ein scharfsinniger Kritiker seiner Zeit, hat nicht nur der Politik, sondern auch der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten. Hinter seinem Witz stand das Wissen um nahe Katastrophen. In seinen Texten karikiert er die deutschen, insbesondere die Berliner Zustände am Ende der 20:er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Er war einer der wenigen deutschen Humoristen, ein Moralist vor dem Hintergrund seiner Zeit, dessen Bücher am 10.5.1933 mit vielen anderen Werken deutscher Schriftsteller in Flammen aufgingen.

Schon damals praktizierte der Verleger des "Fabian" das, was wir heute als "Sensitivity-Reader" kennen: Der ursprüngliche, vom Autor gewählte Titel ("Der Gang vor die Hunde") wurde abgelehnt.

Erich Kästner verließ Deutschland während der Nazizeit nicht, sondern ging in die "innere Emigration". Er schrieb Kinderbücher, in denen seine kleinen Helden Vorbilder konzipiert sind. Sie entwickeln für ihn die zentralen menschlichen Tugenden wie Aufrichtigkeit, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeit und auch Nächstenliebe.

Wir erinnern uns an einen großen deutschen Schriftsteller, der neben Heinrich Manns "Untertan" einen der politischsten Romane des frühen 20. Jahrhunderts geschrieben hat.

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Kursnr.: 241-5401

Beginn: Di., 04.06.2024, 19:30 - 21:00 Uhr

Dauer: 1

Kursort: VHS, Am Rathaus 3, Raum 347

Gebühr: 8,00 € / bitte überweisen oder an der Abendkasse bezahlen